365 Tage Lifehacks

Eigener Herd – Goldes wert?

An manchen Tagen kommt mir ein Lied von Udo Jürgens in den Sinn: Ein ehrenwertes Haus. Kennst du es? Es handelt vom Leben in einem Mietshaus in den 70 Jahren. In dem Song wird ein junges Pärchen von allen Nachbarn zum Auszug aufgefordert. Einziger Grund: Es ist unverheiratet!
Die anderen Bewohner haben eigene Probleme: Sie lügen, betrügen, schikanieren Andere und gaukeln äußerlich die heile Welt vor. Das Jürgens-Lied endet mit der Textzeile, in welcher die gemobten Verliebten frohlocken: „Wir packen unsre sieben Sachen und zieh’n fort aus diesem ehrenwerten Haus.“

Ein Häusschen für und von Individualisten - einhausblog

Ein Häusschen für und von Individualisten

Wo lebt das Paar von einst Heute? In einem Appartement? In einem Penthouse?

Vielleicht hat es aber auch für ein Eigenheim, weit, weit weg von Anderen gereicht. Großes Anwesen, der nächste Nachbar Kilometer  entfernt.  Hoher Zaun. Security rund um die Uhr. Mit dem entsprechenden Kapital ist das kein Problem.

Der Traum vom großen Grundstück erfüllt sich jedoch nur für Wenige.

Wie so vieles im Leben hat alles seine Vor- und Nachteile. Weder als Besitzer noch als Mieter einer Wohnung kann man sich seine Nachbarn und Miteigentümer dauerhaft aussuchen. Lebte man vor vierzig Jahren noch ein Leben lang auf einer Etage durchmischt sich eine Hausgemeinschaft heutzutage beinahe jährlich.

Man muss zwar niemanden mehr heiraten um einen Mietvertrag zu bekommen, einfacher ist das Leben in einem Mietshaus sicherlich nicht geworden.
Unterschiedliche Lebensrhytmen und -weisen, mangelnde Rücksichtnahme, fehlende Hilfsbereitschaft und Anonymität nehmen Einfluss auf ein Miteinander in einer Hausgemeinschaft. Im Übrigen braucht man kein Mathematiker sein, um zu realisieren, dass keine Nachbarschaft durchweg aus gut erzogenen und kultivierten netten Menschen bestehen kann.

Schlicht und geschmackvoll

Auch die “Bösen” wohnen irgendwo und wahrscheinlich Einer ganz in deiner Nähe. 

Aber spricht denn nicht alles für das Häuschen im Grünen oder eine Eigentumswohnung? Meine Antwort aus dem Erlebten lautet, Nein! Zumindest, wenn es nicht für ein große Traumgrundstück reicht…
Mein Tipp: Bleib lieber flexibel und binde dich nicht zu fest an einen Ort. Die Zeiten in denen du zwanzig Jahre oder länger planen konntest, sind vorbei. Ein Drittel der Eigenheime wechselt innerhalb der Finanzierungsphase den Besitzer. Kein Wunder, denn auch Ehen dauern durchschnittlich nur vierzehn Jahre. Mit dem Ende der Liebe geht häufig Streit um die Immobilie einher. Dann wird verkauft. Mit Verlust.
Schnell ist auch ein Grundstück durch unvorhergesehene Nachbarbebauungen von heute auf morgen sehr viel weniger wert und praktisch unverkäuflich.

Aber was ist mit einer anderen positive Aussage? Du kennst vielleicht den Ausspruch »Wer Eigentum erwirbt, ist im Alter mietfrei«. Das stimmte meiner Meinung nach noch nie, denn real ist die Abzahlung der Wohnung oder des Hauses zu Beginn des Rentenalters häufig noch nicht beendet. Oder das Häuschen ist zwar bezahlt aber das Dach, die Heizungsanlage oder in die Jahre gekommenen Holzfenster bedürfen einer aufwendigen Sanierung.

Viel Raum für viele Menschen…

Kredite werden an Ältere und auch unter 30jährige sowie Familien mit kleinen Kindern künftig nur noch unter stark erschwerten Bedingungen oder gar nicht vergeben.

Vermehrt nimmt der Staat zudem den Grundeigentümer in die Pflicht und beteiligt Häuslebauer an Maßnahmen wie Siel- und Straßenerneuerung. Umlageverfahren in fünfstelliger Höhe sind noch nicht ein Mal die Seltenheit.

Ein Leben lang mieten oder etwas Eigenes kaufen … – diese Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Unter dem Strich musst du es abwägen. Hohe Flexibilität oder Eigentum – es lohnt zumindest, ausgiebig darüber nachzudenken.

Der Kauf einer Eigentumswohnung als Investition will ebenfalls gut überlegt sein. Nicht für alle und Jeden ist dies die viel gepriesene beste Kapitalanlage. Wenn du dich damit beschäftigst oder schon gekauft hast und selber Vermieter bist, findest du auf unseren Seiten sicher einige Denkanstösse.